Annegret Held

Das Literaturhaus Köln hatte sie eingeladen und da war sie nun, die Westerwälderin mit Witz und Charme. Den Zuhörern ihrer Lesung „Apollonia“ bot sich eine gehörige Portion Natürlichkeit und selbstironischem Humor von Annegret Held. Begleitet wurde diese literarische Reise durch die Untiefen des Westerwaldes von Antje Deistler. Ihres Zeichens bekannt als WDR Moderatorin. Das Publikum wurde mitgerissen von der kräftigen Stimme Annegret Helds, die zwischen Hochdeutsch und Westerwälder Platt hin und her jonglierte. Eine gelungene Mischung, die auch mir schlussendlich zur Freude gereichte und mich den Heimatroman „Apollonia“ kaufen ließ. Nicht ohne ihn mir signieren zu lassen und das Gespräch mit der Schriftstellerin zu suchen. Diese entschuldigte sich dann nochmal für ihren Schlusssatz, der da lautete „Fuck Cologne“. Sorry Annegret, da gab es nichts zu entschuldigen, wir Kölner haben dich gut verstanden. Schliesslich haben wir Humor und vertragen solche kleinen Spitzen. Der Ursprung dieses Ausspruches war, Annegrets Westerwälder Familie machte sich einst voller Vorfreude auf ins Millowitsch Theater und dort wurde dann permanent über Westerwälder abgelästert. So findet man denn auch in ihrem Buch, den nicht ernst zu nehmenden Satz „Fuck Cologne“, der im Zusammenhang steht mit Jim, ihrem Kirmeskerl. Im weiteren Gespräch mit ihr kamen wir zu der Erkenntnis, die Eifel sei die Schwester des Westerwaldes. Immerhin könnten sich ähnliche Begebenheiten auch in der Eifel zugetragen haben. Die Landbevölkerung wird wissen von was die Rede ist, wenn Annegret Held von dem Stückchen Holz erzählt, mit dem man den Ofen schürte und welches sie irgendwo aus einem Museum entwendet hat. Immer wieder brachte es einem ein Schmunzeln auf die Lippen und diese erfrischende Ehrlichkeit machte es einem sehr leicht, diese Reise durch den Westerwald zu geniessen und die Protagonistin „Apollonia“ mit ihrem strengen Dutt vor sich zu sehen. Eine gelungene Abrechnung mit sich und ihrer Familie, mit dem 20.Jahrhundert und den Sitten und Gebräuchen ihrer Heimat.BildBild
Köln,18.Oktober 2012

„Für Elisabeth van Langen, die von der Muse geküsst ist und der ein Literaturhaus kein unbekannter Ort ist.
Meiner lieben Kollegin viel Erfolg und alles Gute
von Annegret Held“

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